2025 wäre Robert Rauschenberg hundert Jahre alt geworden. Was ist Kunst? Rauschenberg stellt sich die Ur-Frage seinerzeit immer wieder genauso, wie es heute all jene tun, die immer noch ratlos vor seinen Werken stehen. Er sähe kein Kunstwerk als vollendet an. Alles ist Kunst, Kunst ist alles – und die wahre Kunst ist es dabei, das zu erkennen. Er wird zum Pionier der Popart und rebelliert gegen die biedere amerikanische Gesellschaft der 1950er Jahre. Was andere wegwerfen, holt Rauschenberg von der Halde und trägt es in die Häuser der Kunst zurück. Rauschenberg zerschneidet Leinwände und klebt sie wieder zusammen, montiert Wecker hinein, läßt Drähte herausragen oder setzt ein ausgestopftes Huhn auf ein Brett. In seinen dreidimensionalen Werken nimmt er auf, was nie zuvor in Bildern zu sehen war. Mit seinen „Combine Paintings“ aus Schrott und Alltagsgegenständen wird er international erfolgreich. 1964 vertritt er die Vereinigten Staaten bei der Biennale in Venedig. Er ist der erste amerikanische Künstler, der den großen Preis für Malerei gewinnt. Man nennt ihn den „amerikanischen Picasso.“ Rauschenberg rauscht durch die Kunstjahrzehnte und ihm ist seine Position als Katalysator in der Kunst immer bewusst. Er setzt sich über jegliche Grenzen hinweg und bringt genau damit die Kunstwelt voran. 2025 erscheint der erste digitale Katalog seines gesamten Werkes: Ein Bilder-Rausch. Rauschenberg.
Buch / Regie: Susanne Brand
Spielzeit: 52 min
Auftraggeber: NDR/arte
Produziert: 2023 , BRANDMEDIA FILM