Von Blumen, Insekten und Reptilien – Niederländische Malerinnen im Goldenen Zeitalter
Im 17. und 18. Jahrhundert bewirkten die Naturwissenschaften und das parallel dazu wachsende künstlerische Interesse an diesem Sujet, dass Malerinnen aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen heraustraten und die Botanik sowie Insekten-und Reptilienkunde in ihre Kunst holten bzw. weiter entwickelten: einerseits in prachtvollen, täuschend echt wirkenden Blumenstillleben voller exotischer Pflanzen, Früchte, Reptilien und Insekten - andererseits mit botanischen Zeichnungen, die naturwissenschaftliche Texte akkurat untermauerten. Sie reisten in ferne Länder, um die Natur für ihre Bilder zu entdecken oder malten und zeichneten in botanischen Gärten und auf Vorlage der Wissenschaft und ihrer Labore. Sie holten das Leben in die Stillleben und waren die ersten Dokumentaristinnen von Naturkunde und „Artenvielfalt“, ein damals gänzlich unbekannter Begriff. Sie hatten große Bedeutung für den Kunstbetrieb in Amsterdam, im „Goldenen Zeitalter der Niederlande“ - ein ambivalenter Begriff und eine ambivalente Zeit, denn der Erfolg und Reichtum der Niederlande ist auch eine Erzählung von Kunst, Kultur und Kolonialgeschichte. Trotzdem: Diese Frauen haben die Wissenschaft der Botanik und Zoologie mit ihren Bildern maßgeblich vorangetrieben, die Kunstgeschichte beeinflusst und ihre Werke hängen heute in vielen bedeutenden Museen weltweit.
Buch / Regie: Buch/Regie: Susanne Brand
Spielzeit: 52 min
Auftraggeber: SWR/arte
Produziert: 2025 , Brand Media Film